Ein Feuerwerk in der Nacht
Die Funken sprühen
und mindestens alle halbe Stunde kracht es ein paar Mal direkt vor unserem
Fenster. Nein, es ist noch nicht Silvester, aber Blitzstrahlen dringen durch
die Nachtvorhänge und die Knallerei hört sich verdammt nach Frauenfürzen an.
Lausbubenstreich? Einbrecher? Affen? So etwas Ähnliches wie Schulsilvester? Nachdem
ich ungefähr fünfmal gerädert aufgewacht bin, rüttle ich am Richtigen und
erkundige mich nach seiner Meinung über den Grund der Nachtruhestörung.
Schlaftrunken kommt er auf die Idee, der Nachbar habe Feuerwerkskörper
losgelassen und das hier müssten die Ausläufer sein. Halbbefriedigt drücke ich
mir Ohropax in die Gehörgänge und
schlafe einigermassen unbehelligt bis zum Morgen durch.
Von wegen Vulkane
oder Raketen. Die elektrische Leitung ist dem 'Sturm' zum Opfer gefallen und
wirft in unregelmässigen Abständen kleine Explosionen in die Luft. Da der
Richtige noch bei Dunkelheit durch die Auffahrt rollte, konnte er die
tiefhängenden Kabel über der Strasse nicht sehen und fuhr ahnungslos
mittendurch. Eine Stunde später schon warnt uns Simon, dass wir nicht mit dem
Auto aus dem Compound könnten, weil zu gefährlich. Hm, wir haben einen längeren
Ausflug geplant und Kenya Power wird es erfahrungsgemäss mit Sicherheit nicht
schaffen, vor unserer beabsichtigten Abfahrt zu erscheinen. Nun, einmal mehr
übernimmt unsere unbezahlbare Emma und wir können mit Evans, der uns mit seinem
eigenen Wagen vor dem Tor abholt, los düsen. Bei unserer Rückkehr am Abend
hängen die Leitungen noch genau gleich tief und wir kriechen beziehungsweise
klettern vorsichtig zurück ins Haus. Aber siehe da, bei Einbruch der Dunkelheit
erscheinen die angeforderten Elektriker und sie ruhen trotz Finsternis nicht
eher, als bis der Strom wieder gefahrlos fliessen kann und die Kabel an der
richtigen Stelle hängen.
Auf ruhige und
friedvolle Tage und Nächte im 2015.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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