"Gnade, die Schwiegereltern sind im Anmarsch...
.... Sie sind starke
Raucher und werden mindestens für zwei Wochen bleiben. Ich habe bereits im
hintersten Teil des Gartens eine Ecke eingerichtet, aber der Rauch wird ins
Haus gezogen, es ist grässlich.“ – „Oje, du Arme. Wir hatten dafür kürzlich
eine ‚Freundin’ zu Besuch, die ihre zwei Teenagerkinder plus den neuen Lover
mitbrachte, einen Monat blieb und nicht einmal
den Kühlschrank auffüllte!“ – „ Nichts gegen meine ‚Freundin’, die kurz vor der
Abreise erfuhr, dass sie ungewollt schwanger war, ihre Launen bei uns auslebte
und irgendwie aus Angst vor der kommenden fremdbestimmten Zeit alles noch
abhaken musste. Begonnen beim Mount Kenya, über den Abendspaziergang am Strand,
bis hin zur möglichst abenteuerlichen Safari.“ – „Ich mache halt Gästen immer schon
im Voraus klar, dass sie kommen können, sich aber unserem Programm anzupassen
haben.“ – „Ja, genau, und dann lassen sie sich womöglich noch dauernd von dir
einladen....“
Ach ja, die Besucher.
Man lernt Menschen erst richtig kennen, wenn man gemeinsam unter einem Dach
lebt. Es ist schon anders, Gäste über Tage oder gar Wochen zu beherbergen, als
nur zum Nachtessen oder Brunch. Und wir Expats machen alle unsere Erfahrungen. Zuweilen
entzweien sich sogenannte Freundschaften, gelegentlich wird man aber auch
angenehm überrascht und erkennt erst, wie gut man sich eigentlich versteht.
Ganz abgesehen davon, dass Besucher den eigenen Tagesablauf zwangsweise
durcheinander bringen, alles etwas mehr Zeit und Planung braucht, ist es selbstverständlich
auch sehr nett, wieder einmal direkten Austausch mit ‚alten’ Freunden oder
Familie zu haben und ihnen die Welt, in der wir hier leben, zu zeigen. Bisher hatten
wir Glück, unsere willkommenen Gäste waren sehr angenehm und pflegeleicht. Aber
zuweilen bin ich nicht besonders traurig, dass Kenya für viele im Moment ein
No-Go ist und wir Garten und Heim immer wieder für uns alleine haben.
Zudem könnte es mit
Sicherheit nicht schaden, gäbe es einen Knigge für Besucher. Denn selbst wenn die meisten hier in grossen Häusern mit Angestellten leben, so sind wir trotzdem
keine Hotels...
Tutaonana
African queen
Irène
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