Elfenbein - let's burn it
Streng bewachte Lastwagenladungen
voll Elfenbein haben am letzten Freitag Nairobi erreicht. Über 100 Tonnen. Dazu noch 1,3 Tonnen Nashorn. Geplant
ist die grösste Verbrennung aller Zeiten, mehr als 7x die Menge eines je zerstörten
Elfenbeinhaufens.
Auf die Idee,
Elfenbein zu verbrennen, um damit ein symbolisches Zeichen gegen die Wilderei
der bedrohten Tiere zu setzen, kam vor vielen Jahren Richard Leakey. Richard stammt
aus der bekannten Paläoanthropologen-Familie, hat selbst ebenfalls diverse
Ausgrabungen geleitet und spektakuläre Fossilien-Funde gemacht, obwohl er kein
Studium abschloss, ist in Kenia aber vor allem auch bekannt, als der Mann, den
Präsident Moi als Leiter des Kenya Wildlife Service einsetzte und der mit markigen
Sprüchen und beherzten Taten gegen Wilderei und Korruption in Kenia vorging. Eine
Mammutaufgabe, die der weisse Kenianer nicht unumstritten anging, deren Erfolge
aber für sich sprechen. Es gelang ihm 1989 über 2000 Stosszähne in einer
Pyramide während drei Tagen niederzubrennen, was weltweit für Aufsehen sorgte
und auf dem Weg, die Elefanten zu schützen und den Elfenbeinhandel zu verbieten,
half.
Nächste Woche, am 30.
April, soll nun also die aktuellste und grösste je dagewesene Massenverbrennung
stattfinden. Geladen als Zuschauer sind unter anderem Leonardo di Caprio und
Nicole Kidman. Trotz aller Bemühungen diesem unsäglichen Verbrechen ein Ende zu
setzen, hat die Wilderei in Kenia nach dem Einbruch der Tourismusindustrie in
den letzten Jahren nämlich sogar wieder zulegt. Schätzungsweise 30'000
Elefanten werden in Afrika jedes Jahr getötet, um die Elfenbeinnachfrage vor
allem in Asien zu sättigen. 1 Kilo unbearbeiteter Elefantenzahn wird für
umgerechnet zirka 1000 Euro gehandelt. Natürlich schwarz, da der Handel seit
1989 offiziell verboten ist. 1980 gab es zirka 1,2 Millionen afrikanische
Elefanten, was vermutlich ungefähr der Hälfte des ursprünglichen Bestandes
entsprach und heute schätzt man die Zahl gerade mal auf 450'000.
1989 war Leakeys
grosse Sorge noch, wie er das Elfenbein überhaupt zum Brennen bringen würde. Das
dürfte heute nicht mehr in gleichem Masse beschäftigten, im Gegensatz zu den leider
weiterhin fehlenden griffigen Massnahmen, um die Elefanten wirksam zu schützen.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
Literatur: Wildlife Wars – My battle to save Kenya’s
Elephants, Richard Leakey and Virginia Morell
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