Nairobi, eine Stadt im Wandel


Es ist unglaublich, wie sehr sich Nairobi tagtäglich verändert. Fahre ich eine Strecke während ein paar Wochen nicht, erkenne ich sie nachher kaum wieder. Appartementhäuser und Einkaufszentren werden aus dem Boden gestampft, Strassen verbreitert und Schwellen eingepflanzt. 
Gerüstbau in Afrika 
Der Baustelle an der Limuru-Road vor der DSNairobi sind die dicken Bambusbäume zum Opfer gefallen. An das Lichtsignal, das letzte Woche an der Kreuzung Limuru-Road/UN-Avenue eingerichtet wurde, müssen sich die Menschen erst gewöhnen. Jedenfalls kann man sich nicht auf den Vortritt bei Grün verlassen, regelmässig kommen die Wagen aus der roten Richtung angeschossen. Der Village Market befindet sich seit unserer Ankunft vor beinahe zwei Jahren im Umbau. Am Two Rivers Mall wird während 24 h an 7 Tagen die Woche gearbeitet.
Wir haben uns einen Bildband gekauft: Nairobi THEN & NOW. Wie sich die Stadt in 100 Jahren von einem Zeltlager in eine City mit Skyline verwandelte. Wie aus dem Ort des kalten Wassers (was Nairobi übersetzt heisst) die unbestritten einflussreichste Stadt Ostafrikas, und eine der wichtigsten des ganzen Kontinents wurde. Eine Stadt, die weiterhin wächst und wuchert und sich verwandelt, dass mir zuweilen angst und bange wird und mich die Vorstellung abschreckt, wie es hier in ein paar Jahren mit der erwartungsgemäss weiterhin praktizierenden Landflucht und dem Bevölkerungswachstum zu und her gehen wird. Jetzt schon habe ich das Gefühl, die nördliche Stadtgrenze befinde sich erst hinter dem 40 Kilometer entfernten Thika, da bis dahin alles zusammengebaut zu sein scheint und dazwischen keine unberührten Flecken mehr zu finden sind. (Wie im Schweizer Mittelland...) 
Nairobis Einwohnerzahl ist von 11’500 im Jahr 1906 auf heute schätzungsweise 4'000’000 angewachsen. Die Stadt hat keine Untergrundbahn und der Verkehr ist tagtäglich nah am Kollaps.  Wie will man das bewältigen, wenn es bis heute nicht einmal geschafft wird, wenigstens die potholes einigermassen in Schach zu halten? .... Aber wer weiss, bei dieser ungebremsten Bauwut werden womöglich sogar die Schlaglöcher eines Tages gestopft sein. You never know in Africa....

Tutaonana
Eure African queen
Irène

Literatur:
Nairobi THEN & NOW, Stephen & Bhavna Mills



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