Haustiere, eine Quelle der Freude....
...und mancher Sorge.
Das Maunzen kommt von draussen und klingt leicht verzweifelt. Als ich aus der
Küche trete, sehe ich auch weshalb. Kito steht auf dem (heissen) Blechdach und
weiss offensichtlich nicht mehr, wie er da runter kommt. Der Kerl hat diesen
neuen Jadggrund vor einigen Tagen entdeckt und vergällt den Hörnchen ihre Ruhe
jetzt auch da oben. Leider gerät er in seinem Jagdfieber stets in den
Tunnelblick, springt ohne zu überlegen los und kann sich später nicht daran
erinnern, welchen Weg er genommen hat. Aufs Hausdach gelangt er über einen
Baum, das haben wir herausgefunden. Nur genügt ihm das jetzt nicht mehr, er
springt sage und schreibe 2 Meter von einem Dach zum nächsten. Mit
schreckgeweiteten Augen und einem Moment ohne Herzschlag haben wir auch diesen
Flug beobachtet. Nun sitzt er aber nicht einmal mehr auf dem Storage-Dach, sondern auf diesem
Blechbehelf über der ‚Waschküche’. Hm. Du dummer Kater du. Ich greife zur
Leiter, die lang und schwer ist und lege sie an das Wellblech. Uff, das
wackelt, aber fürs Kätzchen mache ich ja fast alles. Nur goutiert wird das
nicht. Kito fürchtet sich vor dem langen Ding und versteckt sich unter dem
Dachvorsprung. Endlich erreiche ich die Kannte und rufe verlockend: „Kito,
Kito, komm. Komm zu mir.“ Skeptisch schaut er mich an und nähert sich,
allerdings nur grad so, dass ich ihn nie erreichen kann. Unverständiger Kerl,
ich kann dir doch helfen! Nein, er will nicht und auf das Blech kann ich nicht
steigen, das gäbe ein Unglück. Also versuche ich es von der anderen Seite, da
kommt das Dach weiter runter und ich kann ihn womöglich mit einem Stuhl
erreichen. Inzwischen ist auch Paka da, in heller Aufregung maunzt er
ebenfalls, klettert auf die Bäume rundherum und sucht nach einem Ausweg für den
Bruder. Leider auch er vergeblich. Genauso Simon, der mir ebenfalls zur Hilfe
eilt. Der langen Rede kurzer Sinn, auch aus der Stuhlrettung wird nix, die
Katze schaut miauend auf uns runter, traut sich aber nicht, befreit zu werden.
Tja, dann schau halt
selber, wie du dich erlösen kannst.
Eine gute halbe
Stunde später rauscht es im Gebüsch, der Kater hat sich todesmutig auf die
Gummibaumblätter fallen lassen, die den Sprung wohl abgefedert haben. Mich
ignorierend, spaziert er triumphierend in die gute Stube, wäscht sich und schläft
schliesslich den Schlaf des erfolgreichen Abenteurers.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
http://www.gmeiner-verlag.de/programm/titel/1328-schussbereit.html
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