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Fastnacht: ein Weihnachtsmann mit Superkräften wär ganz praktisch |
Die Tage und Wochen
im neuen Jahr nehmen ihren Lauf. Mit den üblichen Geburtstagspartys, anderen
Übernachtungsgästen, Fastnacht (nur an der Schule, unbekannt im Land), am
nächsten Samstag ist Tag der offenen Tür an der DSNairobi, wo die Kinder
natürlich alle eingebunden sind. Des Weiteren ist ein Grundschulmusical
geplant, das Schwimmfest steht an und der Richtige ist viel unterwegs. An den
Wahlen in Somalia, im Flüchtlingslager in Kakuma, in Wajir im Norden Kenias, eine
Reise nach Uganda steht bevor sowie ein Besuch in Laikipia. Derweil scheint die
Sommersonne, es geht oft ein Wind und nach ein paar Nachtregen haben alle aufgeatmet.
Die Dürre in weiten Teilen des Landes ist allerdings weiterhin besorgniserregend
und man spricht sogar von einer drohenden Hungersnot. Ein Punkt ist sicher der
Regen, der viel zu lange ausgeblieben ist, ein anderer und fast wichtigerer
aber sind die riesigen Rinderherden, die zerstörerisch durchs Land geschoben
werden. In Kenia gibt es keine Regelung, welche Routen die halbnomadischen
Züchter mit ihren Herden benutzen dürfen. Logischerweise ziehen sie dahin, wo
es Futter und Wasser gibt. Egal, wem der Boden gehört oder ob es sich dabei um
einen Park oder ein Reservat handelt. Der Stärkere gewinnt (oder besser gesagt,
der stärker Bewaffnete).
Und so verwundert es nicht, dass die
Auseinandersetzungen mit den sesshaften Farmern häufig sogar tödlich enden.
Hinzu kommt, dass es
in Kenia auch keine gesetzliche Regelung zur Viehhaltung gibt, weder die Zahl
noch die Art der Nutztiere ist erfasst. Womit die Herden gar nicht gross genug
sein können. Ob man
sie durchfüttern kann, ist eine Frage, die erst später gestellt wird.
Uns sind sie zuletzt im
Amboseli NP begegnet. Ein Ranger, den wir darauf ansprachen, erklärte, man habe
Abkommen mit den Hütern der Region getroffen, damit sie ihre Tiere im Park
tränken dürfen (was eigentlich gesetzlich verboten wäre). Im Samburu NR, wo unser
Besuch kürzlich war, hatten Löwen ein Kamel geschlagen, das sich offenbar ebenfalls
unerlaubterweise im Reservat aufhielt. Nun denkt man vielleicht im ersten
Moment, geschieht den Hirten ganz recht, was kommen sie in den Parks den wilden Tieren
in die Quere. Leider ist es aber meist so, dass die Besitzer den Verlust nicht
einfach hinnehmen, vielmehr den Kadaver vergiften, woraufhin nicht nur die
Löwen sterben, sondern auch alle Aasfresser. Geier oder Hyänen findet man kaum
noch in diesen Gebieten.
Man hat in Kenia ein
digitales Steuersystem eingeführt, das unerklärlich hohe Bankguthaben sofort
entdeckt. Eigentlich eine wunderbare Sache, nur legen die findigen Betrüger ihr
Geld nun einfach in Rindern an. Die Tiere sind nicht erfasst, der Handel wird
bar abgewickelt und irgendwo hat jeder einen Verwandten, der das Vieh hüten
kann.
Ja, so laufen die
Dinge im Moment in Kenia.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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