Eva geht wählen
gemeinsam für Kenya |
Heute. Und zwar einen
neuen Gouverneur, einen Senator, ein Mitglied des Parlaments und eine
Frauenbeauftragte. In einigen counties haben
diese Wahlen schon stattgefunden, nicht aber in Nairobi. Damit jemand in Kenia
wählen kann, muss er oder sie sich zuerst registrieren lassen, was bereits vor
ein paar Monaten in einer sogenannten polling
station (Stimmlokal) stattfand. Um sich registrieren zu lassen, muss man 18
Jahre alt sein und über eine gültige ID oder einen Reisepass verfügen. Das alles
hat Eva erledigt und jetzt brennt sie darauf, ihre Stimme den richtigen Leuten
zu geben. Wie wählt sie denn die ‚Richtigen’ aus? Nun, sie hat sich mit
Freunden und Familie besprochen und man ist sich einig, wer etwas taugt und wer
nicht. Den Gouverneur will sie gern ersetzen, weil der alte nichts für die
Leute getan habe. Einzig bei den Frauen ist sie sich noch nicht ganz sicher,
welcher sie die Stimme geben soll. Beim Senator war sie persönlich an einer
Wahlrede anwesend. Und der war also überzeugend?
„Well, he seemed ambitious and he gave us money.“
„Oh, so he practically bought you.“
„You know, every politician has to give us money, otherwise nobody will
vote for him.“
Ach. „Yes, and this one gave us KES 600.“ Eva
schaut zufrieden, das scheint also genug Geld für eine Stimme. Was bei uns
jeden Politiker augenblicklich disqualifizieren würde, ist hier nicht nur Usus, sondern wird sogar erwartet.
„And where does the money come from?“
„Obviously they steal it from the government.“ I see. Und damit wäre dann wohl die Verteilung der Gelder wieder
gewährleistet...
Die Wahl-Resultate
erwartet Eva bereits morgen. Die Stimmen werden fortwährend ausgezählt und gewöhnlich weiss
man sogar am Abend des Wahltags noch, wer den Sieg davon trägt. Möge der
Geeignetste gewinnen... (wahrscheinlicher ist der mit den grosszügigsten Geldgaben).
Tutaonana
Eure African queen
Irène
Kommentare
Kommentar veröffentlichen