Unterwegs auf Kenias bester Strasse
Der Morgen beginnt
herrlich mit einem sagenhaft reichhaltigen Frühstücksbuffet und dem Blick auf
den Mount Kenya, der sich vor einem blitzblanken Himmel abzeichnet sowie einem
kurzen Schwumm der Mädchen im Pool. Danach aber brechen wir auf in Richtung
Norden. Die 247 Kilometer lange Strecke von Nanyuki bis nach Marsabit könnte in
Kenia eine Tortur sein. Nicht aber hier auf einer Strasse – gebaut von den
Chinesen und einem Teilstück der Türken (finanziert mit EU-Geldern) – die
praktisch verkehrsfrei ist und zudem in einem Zustand, der uns fast euphorisch
werden lässt. Kein einziges Schlagloch! Mittelstreifen! Belag in einwandfreiem
Zustand! Unverbogene Verkehrsschilder! Wo gibt’s denn so etwas! In Kenia sonst
nirgends. Kurz nach Archer’s Post beginnt schliesslich eine unverbaute Weite,
die an die USA oder Australien denken lässt. Schön!
Spontan fallen mir Bilder
des Marlboro Countrys ein oder später wähne ich mich beinahe im australischen
Outback.
Wären da nicht die Kamel-, Ziegen-, Schaf- und Rinderherden, sowie die
Hirtenjungen und Frauen in ihren bunten Gewändern mit Perlschmuck. Und die
lassen trotz ABBA, die aus dem Radio schmettern und wie immer gute Laune
verbreiten, nicht allzu viel Unbeschwertheit aufkommen. Die Dürre im Norden
Kenias ist problematisch (http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-276449.html http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-265197.html). Und offensichtlich hilft dagegen auch die perfekte Strasse nicht.
Allerdings
durchfahren wir nicht die schwer betroffenen Gegenden und uns begegnen keine
toten Tiere.
Dennoch bestehen keine Zweifel daran, dass das Leben hier oben
unbarmherzig ist und es erstaunt dann auch nicht mehr, an einer Ortschaft wie
Badassa (ein Badass ist übersetzt ein
harter Kerl) vorbei zu reisen...
Kurz vor Marsabit steigt
die Strasse von der 400 Meter hohen Halbwüste auf 1700 Meter an, die Vulkanhügel
sind grün und fruchtbar. Und wir gespannt, was uns in der 30'000 Seelenstadt erwartet.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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