Tiergeschichten

Ein lebendiger Garten
Und wieder einmal bin ich kleines Stück über mich hinausgewachsen. Das Adrenalin pumpt immer noch heftig, aber allmählich kommen wir wieder runter. Der Hilferuf erklang von draußen und inzwischen ist mir ja längst klar, dass dem für gewöhnlich etwas ziemlich Unangenehmes vorausgeht. Diesmal ging es um eine echsenähnliche Schlange, oder eine schlangenähnliche Echse? Wie auch immer, das Tier bewegt sich wie eine Schlange und sieht auch so aus, bei näherer Betrachtung habe ich dann aber vier winzige Beine entdeckt. (Ich tippe auf Erzschleiche, ungiftig, obwohl die eigentlich in Ostafrika nicht heimisch ist.) Der langen Rede kurzer Sinn, das Viech drängte ums Verrecken, sorry, aber bin noch ziemlich geladen, zu uns ins Haus hinein. Das konnte ich natürlich unter keinen Umständen zulassen, keine von uns hätte mehr ruhig schlafen können. Also musste unser Eingang um jeden Preis verteidigt werden. Unglücklicherweise fand die Echsenschlange natürlich genau den dunklen Hauseingang attraktiv und auf jede meiner Abwehren kam sie erneut angeschlängelt

Was nach dem Kampf übrig blieb
Die Angsthormone verhalfen mir zu ungeahnter Wendigkeit, ich schleuderte nach ihr, was mir in die Hände kam und sprach mir dazu mit diversen Kraftausdrücken Mut zu. Nun, das Tier hat jetzt keine Schwanzspitze mehr und liegt irgendwo halblebendig in der Wiese, aber das Haus ist safe und sauber.


Tutaonana
Eure African queen
Irène
P.S. Für diejenigen die es interessiert, wie die Affengeschichte weiterging: Nach der Stippvisite in der Küche hatte sich der Kerl ein paar Tage nicht gezeigt, allerdings stellte sich dann heraus, dass jener Besuch wohl doch so eine Art Rekognoszieren war. Jedenfalls erwartete mich am Freitagmorgen, nachdem ich die Missen zum Bus gebracht hatte, eine ziemliche Bananenschalenschlacht in der Küche. Im ersten Moment dacht’ ich mir noch, eine der Missen habe sich gütlich getan und die Bananenschalen einfach auf den Boden geschmissen. Was mich zwar etwas befremdet hätte, aber nicht unvorstellbar gewesen wäre. Nun, ich tat ihnen unrecht. Wie sich herausstellte, hatte sich der Affe erdreistet, die Früchte zu fressen und uns noch den Abfall zu hinterlassen. Seither bleibt die Haustür nicht einmal mehr für fünf Minuten offen.  

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