Es regnet in Nairobi
Wenn ich nachts wach
liege – was im Moment oft vorkommt, und was ich auf die Malaria-Profilaxe
schiebe, die wir der Samburu-Reise wegen noch nehmen – höre ich, wie es blitzt
und donnert, als würde gleich die ganze Welt untergehen, die Flut vom Himmel
rauscht und das Wasser aus der Regenrinne schiesst, ganz so, als hätte
tatsächlich jemand die Schleusen geöffnet. Allein gestern Nacht fielen 56 mm.
Was die Strassen in undurchsichtige Seen verwandelt, Wege in unberechenbare Rutschbahnen (es gibt hier ein
Städtchen, das aus dem Suaheli übersetzt, slippery town heisst), Felder in schlangenverseuchte Sumpfgebiete, Wiesen in Weiher, Bäche in reissende Ströme, an und für sich
schon elende Gebiete trostlos erscheinen erlässt.
Und dann denke ich an
all die Menschen in Kibera, bei denen es jetzt durchs Dach tropft, der Boden zu
unheimlichem Matsch wird, nichts mehr trocken und sicher bleibt, ganze Teile
weggespült werden und es jedes Jahr Tote gibt.
so lange es noch trocken ist |
Und bin extrem froh und
unendlich dankbar, dass ich in einem soliden Haus mit warmem Bett liege
(selbst, wenn wie gestern wieder eine Bleistiftzeder im Garten umgefallen ist,
alles kreucht und fleucht, wir auch ohne Strom sind und nicht wissen, wann er
wieder kommt).
rain flies |
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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