Bald ein neues Haustier?
Alles, was der Dieb hinterliess, war eine Bananenschalenspur, die sich in unserem Gartenwäldchen
schliesslich verlief. Wir bewahren die reifen Bananen im Store auf und jemand
hatte vergessen, die Tür zu schliessen, so dass der tierische Schelm unbemerkt
eindrang, die Beute stibitzte und verschwand, bevor ihn jemand beobachten
konnte. Gestern nun wurde er bereits dreister, setzte sich am helllichten
Nachmittag auf den First des Stores und blickte frech zu uns in die Küche. Ich
habe ja schon erwähnt, dass wir am letzten Samstag unter anderem Sykes Monkeys
auf Kopf und Schultern sitzen hatten, die Tiere uns damit ein Stück näher gekommen
sind und viel von ihrem Schrecken verloren haben. Ich würde sogar sagen, wir
haben Blut geleckt und ein Äffchen als Haustier wär halt schon der Hit. Zudem
ein Kindheitstraum nicht erst seit Pippi Langstrumpf wieder rauf und runter
läuft.
Hm, ob wir wagen
können, was in der Conservancy möglich war? Es ist verlockend. Und dann
entdecken wir plötzlich auch noch, dass das Tier versehrt ist, es hat nur 3
Beine! Augenblicklich zerfliessen wir und sind uns einig, dem Affen wollen wir
etwas Gutes tun. Tatu, wie wir ihn ab sofort nennen (Tatu ist Suaheli für drei)
kriegt drei Bananen. Die wir ihm auf den Boden legen und die er ohne Zögern
schmatzend und freudig verzehrt.
War das sehr
leichtsinnig? Wahrscheinlich schon. Aber die Versuchung einfach zu gross.
Die Warnungen des
Richtigen (aus der winterlichen Schweiz) kommen ohnehin zu spät und da nicht
einmal der Guard aufgetaucht ist, war das Füttern eine rein weibliche
Entscheidung. Möglich, dass wir sie bereuen werden, sollte Tatu zu- oder
aufdringlich werden und womöglich Krankheiten verbreiten, die Katze verärgern,
uns beissen oder kratzen.
Dennoch, wilde Tiere im
Garten sind einfach unwiderstehlich und Affen sowieso.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
http://www.gmeiner-verlag.de/frauen/titel/1328-schussbereit.html
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