Obamas Schwester in Kenia


Ganz in Schwarz und mit geflochtenen Haaren sitzt sie am Donnerstagabend da vorne im Scheinwerferlicht der Aula-Turnhalle in der Deutschen Schule Nairobi. Sie wirkt geerdet und sehr sympathisch, eine Familienähnlichkeit zu Obama kann ich bei Auma allerdings nicht erkennen. Dass die Frau aber ebenfalls über viel Leidenschaft verfügt, spüren wir, als sie mit Herzblut sprudelnd von ihrem Projekt Sauti Kuu, Suaheli für starke Stimmen, erzählt, und sich dabei so sehr ins Feuer redet, dass sie sogar die Pause vergisst, die für eine musikalische Unterbrechung abgesprochen war. Ihr Vorhaben verfolgt das Ziel, Kindern in Afrika die Möglichkeit zu geben, ihr eigenes Leben selbst zu bestimmen. Sie hat nicht weniger im Sinn, als das Denken dieser kleinen Menschen zu verändern. Ihr Hauptanliegen ist, jedes soll erkennen, dass es eine eigene Stimme hat, die gehört wird und nicht nur die der Gemeinschaft, Familie, Gruppe. Praktisch sieht das so aus, dass sie ihnen erst einmal klar macht, wie kräftig ihre Stimme ist, was am einfachsten beim Fussballspiel herauskommt. 
Und dann, wie sie ihre Umgebung nutzen können, zum Beispiel den Boden und das Wasser, um Nahrungsmittel anzupflanzen, so dass niemand mehr Hunger zu haben braucht. Ausserdem ist Bauersein nichts Verachtenswertes oder Niedriges, was leider heute von vielen gedacht wird, die lieber in die Stadt ziehen, um da einen Job anzunehmen. Landflucht ist ein grosses Problem.
Angesiedelt ist Aumas Vorhaben in der Nähe von Kisumu im Westen Kenias, woher Obamas stammen und wo Auma aufgewachsen ist.

Doktor Obama ist eine beeindruckende und umtriebige Person mit einer kräftigen Stimme und viel Überzeugungskraft. Sie wurde 1960 geboren, ist die älteste Halbschwester Obamas und Germanistin, Soziologin, Journalistin und Autorin, die in Deutschland studierte.
‚Ihre’ Kinder sollen lernen, Verantwortung zu übernehmen, nicht auf Geschenke zu warten und die Hand aufzuhalten, sondern erkennen, dass sie selber fähig sind und ihr Glück in die eigenen Hände nehmen können. Ihr Motto lautet denn auch: Use what you have, to get what you need.
Und sie erwartet von allen anderen, dass man ihnen nicht den Fisch gibt, sondern sie fischen lehrt.
Ihre Ideen gefallen mir und klingen im Prinzip simpel und einleuchtend. Ich wünsche Auma Obama allen Erfolg dieser Welt. 
Anlässlich der Projektwoche der DSNairobi im März werden 15 deutsche SchülerInnen nach Kisumu reisen und sich mit den Kindern da austauschen können, mögen beide etwas von einander lernen.

Tutaonana
Eure African queen
Irène






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