Im Radiostudio SRF Afrika
Wülsers gehören zu
unseren Freunden in Kenia, aber heute wird uns Patrik gleich etwas über seinen
Beruf als Afrika-Korrespondent erzählen, was im Rahmen des Schweizer Unterrichts der
DSNairobi stattfindet. Es ist ein nüchtern möblierter Raum, in welchen er
uns führt, und wo die Beiträge über Afrika fürs SRF entstehen. Zu den
interessierten Zuhörern gehören natürlich die Missen, ihre Mutter, plus Miss
Lions beste Freundin (keine Schweizerin, aber der schönste Liebesbeweis einer
Freundin), sowie drei Knaben mit Schweizer Wurzeln, mindestens halben, und die
Lehrerin des Schweizer Unterrichts. Patrik, einziger Korrespondent (!) – abgesehen
von Markus Häfliger, NZZ – für die ganze Subsahara, wozu 49 Länder (!) gezählt
werden und von welchen er bisher immerhin fast die Hälfte besucht hat, ist ein
Radiomann mit Leib und Seele. Seit über 20 Jahren arbeitet er für das Medium -
mit nur einem kurzen Unterbruch - und wenn er uns seinen afrikanischen
Morgenhahn und den Bericht über Geduld haben in Afrika (das Gras wächst nicht
schneller, wenn man daran zieht) vorspielt, ist seine Leidenschaft für die
Beiträge fürs Ohr sofort spürbar und ansteckend. Wir sind beeindruckt, wenn er
erwähnt, dass 20 aufgenommene Stunden schliesslich auf eine Sendezeit von einer
halben Stunde gekürzt werden müssen. Oder gespannt, wenn er uns erzählt, woher
der Journalist seine Informationen bekommt, nämlich indem er selber sehr viel
Medien konsumiert und daneben seine verlässlichen Quellen und vertrauenswürdigen
Freunde und Bekannten befragt. Oft muss er flexibel reagieren, wie heute zum
Beispiel, wo ein Telefon aus Bern kommt und ihn um einen Bericht über Jacob
Zuma bittet, den südafrikanischen Präsidenten, der wegen Veruntreuung von
Millionen vor Gericht steht. Jemand will dann noch wissen, wie er sich in
fremden Ländern fortbewegt, und wie er im Ausland seine nötige Gefolgschaft
findet. Er braucht immer mindestens einen integren Dolmetscher, plus einen
Fahrer, der sich gut auskennt und verlässlich ist, wobei er wieder auf die
Hilfe anderer Journalisten, Freunde oder Bekannten zurückgreift. Nichts ist so
wichtig, wie ein funktionierendes Netz.
Nach all diesen Horizont
erweiternden Informationen werden wir schliesslich selbst ins kalte Wasser
geworfen und sollen unsere Stressresistenz angesichts eines Interviews unter
Beweis stellen. Wir erleben am eigenen Leib, was es heisst, mit einem Mikrophon
in der Hand Fragen zu stellen oder zu beantworten.
Und werden Echo der
Zeit ab sofort mit noch mehr Anerkennung und Begeisterung hören.
Vielen Dank, Patrik.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
Kommentare
Kommentar veröffentlichen