Wenn die Luxemburgerli im Kühlschrank stehn oder was tun gegen Heimweh
Ach, dieses lindgrüne
Schächteli, so klein und doch verantwortlich dafür, dass mich urplötzlich eine
Sehnsuchtswelle überrollt. Vielleicht so ähnlich, wie wenn man gern einfach
wieder Kind wäre und die Verantwortung den Erwachsenen überlässt oder eben,
wenn man mal so schnell heim könnte. (Heimat ist und bleibt halt doch die
Schweiz....) Luxemburgerli, ein Luxus, den wir hier eigentlich nie bekommen und
der Aufkleber: Bitte sofort geniessen, sagt ja auch warum. Man hat sie uns aus
der Schweiz mitgebracht und es tut grad ein kleines bisschen weh, dass das
Mutterland so weit weg ist.
Nun gibt es zum Glück
drei Dinge, dir mir am besten gegen solche Attacken helfen: Kalendersprüche,
Bettflaschen und Schwiizergoofe (für alle, die des Schweizerdeutschen nicht
mächtig sind, Goofe sind Kinder, etwas derb ausgedrückt). Die
Kalenderblattsprüche kriege ich von der Schwiegermutter und wahrscheinlich
haben sie allein darum schon etwas tröstlich Verbindendes. Diese Woche: Jeden
Tag gibt es etwas Gutes, auch wenn nicht jeder Tag gut ist. Jaja, man kann über
diese Küchentischweisheiten sagen, was man will, aber in der Fremde können sie
manchmal ein ernstzunehmender Lichtblick sein. Dann die Wärmflasche. Zu neuem
Leben erweckt, seit wir die Lodgen rund um den Mount Kenya besuchen, wo sie
jeweils das Bett vor- und später die Füsse aufwärmen. Und bei unserem letzten
Schweizbesuch habe ich eine von meiner Mutter mitbekommen, eine, die mir schon
als Teenager gegen Magenkrämpfe half und heute eine vertraute Wohligkeit
verbreitet, die mir sogar das Herz wärmt. Und dann gibt es da eben noch die
Lieder der Schwiizergoofe, die die Missen lieben und auswendig schmettern. Und
die ich mittlerweile genauso freundlich mitsumme, weil sie niemals verfehlen,
gute Stimmung zu verbreiten und uns glücklich zu machen.
Jeden Tag gibt es
etwas Gutes, auch wenn nicht jeder Tag gut ist...
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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