Einkaufsmöglichkeiten in Nairobi
Derer gibt’s
natürlich unzählige und wir haben erst einige wenige ausprobiert. Nichtsdestotrotz
möchte ich euch meine bisherige Rangliste kurz vorstellen. Begonnen beim
Schlusslicht, meinem persönlichen Tiefpunkt: dem Sarit Centre. Wie der
abstossende fast fensterlose schmutzigweisse Plattenbau von aussen bereits
vermuten lässt, ist es innen höhlenartig dunkel und beinahe schon unheimlich,
ganz sicher aber ungemütlich. Eingefasst ist das Gefängnis von einer haushohen mit
Stacheldraht geschmückten Mauer. Es mag an meinem fehlenden Orientierungssinn
liegen, der mich rasch in Verzweiflung geraten lässt, wenn ich kein Tageslicht
erkenne, dass mich freiwillig keine zehn Pferde an diesen Ausbund an
Hässlichkeit zurückbringen.
Klein, übersichtlich
und mir sehr sympathisch ist dem gegenüber das New Muthaiga Shoppingcenter, auf
einem Hügel inmitten von Grün gelegen, mit riesigem Spielplatz (für die
Plastikrutschen sind die Missen allerdings fast schon zu alt) und diversen
Restauräntchen, ohne Parkgebühren und mit den Sicherheitsbestimmungen nimmt man
es hier ebenfalls nicht so genau. Zwar ist die Auswahl an Ladenlokalen und auch
Produkten beschränkt, aber das macht die offene Atmosphäre alleweil wett.
Von unserem ‚Spring
Valley Gardens’ aus haben wir zudem die Möglichkeit neben 'unserer' Tankstelle,
den Supermarkt zu besuchen. Den Luxus des Zufussgehens leiste ich mir zuweilen
und zahle dafür ein paar Schilling mehr für die Ware.
Am bequemsten
einkaufen lässt es sich für uns aber zweifellos im Village Market gleich
gegenüber der DSNairobi. Ich habe ja den Verdacht, dass das Mall eigens für
Expats gebaut wurde. Im Nakumatt findet der Westler alles, was er kennt, sucht
und meist auch will. Daneben beherbergt das Zentrum Möbelläden vom Feinsten.
Hach, liebend gern würde ich uns ein Heim nach afrikanischem Stil einrichten
mit unlimitierten wirtschaftlichen Mitteln. Viel Geld könnte ich auch in den African Art Shops liegen lassen und vielleicht lasse ich mir eines
Tages sogar einen neuen Haarschnitt verpassen. Im Moment freue ich mich vor
allem am Bookstore und dem Foodcorner. Er reicht von Persisch über Indisch,
Afrikanisch, Chinesisch, Thailändisch, Italienisch bis hin zum German Point und genossen werden kann das
Ganze unter freiem Himmel in einem herrlich grosszügigen Innenhof, wo der
Brunnen plätschert, Pflanzen wuchern und bunte Kissen zum Verweilen einladen.
Wären da nicht der meist blaue Himmel und die dunkelhäutigen Angestellten, ich könnte
glatt vergessen, dass ich in Kenya bin.
Die schönste Variante
des Einkaufens dünkt mich allerdings der Direktkauf ab Strassenstand, wenn uns
auf dem Heimweg spontan einfällt, dass wir doch eigentlich Lust auf frische
Früchte haben. Die Bananen hängen auf Augenhöhe, frische Ananas liegen neben
Avocados, pralle Zwiebelsäcke auf Rüeblibündeln. Duftende Mangos stechen
Papayas aus und Tomaten leuchten neben Wassermelonenschnitzen um die Wette.
Glücklich sind wir vor allem dann, wenn uns der Verkäufer nicht den
Mzungu-Preis nennt, sondern erkennt, dass wir hier zuhause sein wollen, uns bei
Einheimischen nach dem richtigen Preis erkundigt haben und nicht mehr als sie bezahlen
wollen.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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