... ist der Frühling da. Mit leuchtenden Trompetenblumen, Oleander und Tulpenbäumen, reifenden Bananen, verdorrten
Weihnachtssternen, brütenden Vögeln und vermutlich baldigen ersten Regentropfen.
Wir hatten ein paar sehr heisse und trockene Wochen, in welchen sich die
Staubschichten schneller niederlegten, als wir ihrer Herr werden konnten. Der
Gärtner hackt die Hecke nieder, das Wasser im Schwimmbad kriegt allmählich die
richtige Temperatur, das Sommerfest steht vor der Tür und der Besuch im Haus. Ja,
und den September kann ich allen Ostafrika-Reisenden nur empfehlen, er liegt
mitten in der grossen Herdenwanderung der Gnus von der Serengeti in die Maasai
Mara. Zudem ist er meist trocken, da die Regenzeit erst im Oktober/November
beginnt. In diesem Jahr fürchten wir nämlich El Niño und die damit
verbundenen Überschwemmungen. Aber wie gesagt, im Moment fällt der Niederschlag
noch spärlich bis gar nicht und ein Sonnentag reiht sich an den nächsten. Es ist hier ohnehin
nicht so, dass wir dem Frühling mit der gleichen Sehnsucht entgegen fiebern wie
in der Schweiz nach Monaten der Kälte und Dunkelheit. In Ostafrika wechseln die
Jahreszeiten unscheinbar und ziemlich unbemerkt von der einen in die nächste.
Selbst wenn es im Winter vielleicht ein paar bewölkte Tage mehr gab und der
Frühling nun etwas mehr Niederschlag bringen wird, irgendetwas blüht immer, die Vögel
zwitschern ganzjährig und die Sonne gleisst jeden Tag.
und blühen sie nicht, sind selbst die Bohnen farbig
Das untrügliche
Zeichen für den Frühlingsanfang ist aber das wunderbar leichte Lila der südamerikanischen
Jacaranda-Bäume, deren glockenförmige Blüten jetzt vom Himmel regnen und die
Gärtner mit dem Zusammenwischen beschäftigen. Womit dieses Thema auch für uns
wieder an Dringlichkeit gewinnt. Jeroge ist und bleibt wie vom Erdboden
verschluckt und weder Simon, noch Emma, noch wir können ihn erreichen. Damit
unser Prachtsgarten aber nicht vollends verwildert, haben wir uns mit Simon
darauf geeinigt, dass er fortan Hecken schneidet, lila Teppiche zusammenkehrt,
das Gras mäht und auch sonst in die Hand nimmt, was anfällt.
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