Ich soll nichts für garantiert nehmen
Wie oft habe ich mir
das wohl schon gesagt? Und hier erlebe ich es doch tagtäglich. Was gestern noch normal war, dass es Margarine im Laden gibt (seit Wochen gibt es überall
nur Butter), dass die AGs in der zweiten Schulwoche starten (nein, in
diesem Jahr in der dritten), dass die Sonne vom Himmel knallt (heute
nieselt es), dass ich das Auto volltanke (sorry, no diesel today), dass ich mir
einen Kaffee koche (ach, der Strom ist weg), dass das Loch in der Strasse
besteht (nach vielen Monaten ist es plötzlich geflickt), dass ich Geld aus dem
Automaten beziehe (sorry, not available), dass ich die Briefe in den
Briefkasten werfe (der Postschalter ist bis auf Weiteres geschlossen), ist
heute nicht mehr. Und etwas, das mir längst die liebste Selbstverständlichkeit
war, soll jetzt auch vorbei sein. Und diesmal ist es nicht nur ein kleineres
bis mittleres Ärgernis, nein, diesmal bin ich richtig traurig.
Wir sollen nämlich
Emma hergeben. Emma, mein Fels in der Brandung, Emma, mein guter Engel, Emma, die fröhliche Fee, Emma,
die immer weiss, was zu tun ist, Emma, mit der monatlich wechselnden Perücke.
Emma, der fleissige, selbstständige, anpackende, stets gut gelaunte, immer
zuverlässige und hilfsbereite sichere Wert. Das Herz wird mir schwer, wenn ich
mir vorstelle, dass ich bald auf ihr Gewusel, ihr Geplauder und ihr Gelächter
verzichten muss, aber es wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als auf
die Suche nach Ersatz zu gehen. Die Kanadier, bei denen sie seit Jahren arbeitet
und mit welchen wir sie uns für ein paar Monate geteilt haben, wollen sie ganz
und gar zurück. Was ich natürlich gut verstehen kann, für uns aber ein
schmerzhafter Verlust ist. Emma ist mir eine Freundin geworden und ob Eva, die
wir die nächsten Tage kennen lernen werden, da je wird mithalten können, ist
die grosse Frage.
Ach je. Nichts
bleibt, wie es war, nirgends gibt es Garantien und selbstverständlich ist schon
gar nix.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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