Ein Vorstellungsgespräch in Kenia

Ob Eva zu uns passen wird? ...
Ob sie wohl pünktlich erscheinen wird? Ob sie uns findet? (Eine richtige Adresse mit Strassennamen und –nummer konnten wir ihr nämlich nicht angeben.) Wie sie wohl aussieht? Wie sie sein wird? In einem kurzen Telefonat, in welchem Eva nett klang, verbredeten wir ein Vorstellungsgespräch für Freitagnachmittag, 2 p.m.. Auf die Zeit einigten wir uns, weil sie nachher noch ihre 6jährige Tochter von der Schule abholen muss.
Es ist kurz vor 14.00 Uhr und Eva steht vor dem Tor. Der informierte Simon lässt sie rein, wunderbar, die ersten Hürden hat sie problemlos genommen. Sie sieht nett und jung und ein bisschen schüchtern aus. Ist grösser als Emma (was allerdings nichts heissen will, da Emma mit ihren 1.50 schnell geschlagen ist) und wirkt sympathisch. „Hi, you must be Eva.“ – „Yes, I’m Eva.“ Ein schwacher Händedruck, Geplauder über die Kinder (ein guter Aufhänger, haben wir doch grad 4 Mädels im Garten und sie selber auch eine Tochter) und kommen bald zum eigentlichen Grund des Besuchs. Yes, Eva ist sehr interessiert, eine Stelle als housekeeperin anzunehmen. Sie hat zwei Jahre für ein UN-Paar gearbeitet (das gilt als gute Referenz, allerdings hat Eva keinerlei recommondation letters), welches danach Kenia verliess und war anschliessend für ein anderes ausländisches Paar tätig, das ebenfalls wieder weggezogen ist. Zudem war sie als Aushilfe bei den Kanadiern, denen Emma ‚gehört’, und die uns ihre Nummer vermittelt haben, da sie Eva als very good - works hard, very pleasant and speaks English very well, beschrieben haben. Und darauf bauen wir nun also. Denn Eva hat auch sonst keinerlei Papiere, weder Versicherung noch AHV oder Krankenkasse. Sie macht grosse Augen, als wir ihr korrekter Weise alles aufzwingen wollen und zudem einen Vertrag aufsetzen. Neuland für Eva, und sie ist ein bisschen worried, ob das zu organisieren ist. Klingt so kompliziert. Nun, Simon zerstreut ihre Ängste diesbezüglich, hat er das doch alles ebenfalls durchmachen müssen, um für KK Security arbeiten zu können. Gut, damit wären die Formalitäten erledigt. Es folgt eine Runde durchs Haus – very nice, I like it - und anschliessend kann Eva mit Emma chatten, und das Wichtigste über unseren Haushalt erfragen. Was sie ausgiebig in Suaheli machen, wovon wir immer noch nur rudimentäre Brocken verstehen. Das Gespräch scheint sie nicht zu entmutigen, im Gegenteil, als ich sie nachher frage, ob sie immer noch interessiert sei, strahlt sie: „Oh yes, very much.“ Natürlich wird auch der Lohn besprochen und zum Schluss möchte ich unter vier Augen von Emma wissen, was sie von ihrer potentiellen Nachfolgerin hält – she is nice and very interessed, a good person – scheint alles settled. Well, okay, dann sehen wir uns an Emmas letztem Arbeitstag, damit sie eingeführt werden kann und im Oktober die Probezeit bis Weihnachten beginnt (Probezeit? Nie gehört....)
Gut, Eva ist (noch) keine Emma, aber ich bin ganz zuversichtlich und hoffe das Beste.
Tutaonana
Eure African queen

Irène

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