Kein moderates Trinken in Kenya
Entweder sind die
Kenianer abstinent oder sie trinken bis zum Knockout. Beliebte alkoholische
Getränke sind Bier und Hochprozentiges. Dazu zwei kleine Geschichten, die mir
ein Bekannter kürzlich erzählte und wie sie sich letzte Nacht - gut vorstellbar - zugetragen haben könnten:
Eine Weile hat die
Polizei in Nairobi ziemlich regelmässig Blaskontrollen zu später Stunde
veranstaltet, um alkoholisierte Fahrer herauszupicken. Vorerwähnter Kollege fuhr
eines Nachts ebenfalls in eine von den Polizeibeamten gestoppte Kolonne und
beobachtete, wie der verlängerte Arm des Gesetzes die Führertür des Wagens vor
ihm aufriss, der sturzbetrunkene Fahrer den verdutzten Beamten vor die Füsse
kullerte und auf der Strasse liegen blieb.
Die zweite Geschichte
trug sich etwas raffinierter zu. Der betrunkene Fahrer erkannte frühzeitig, wenn
auch mit einigem Schrecken, worauf er da unglücklicherweise zufuhr, und weil
sein Alkoholpegel zwar mit Sicherheit zu hoch zum Fahren war, aber ihn immerhin
noch auf brauchbare Ideen brachte, stiess er reflexartig die Führertür auf, rutschte
auf den Nebensitz und behauptete – als die Polizisten zu ihm reinschauten -
dreist, er habe keine Ahnung, wohin der Fahrer geflüchtet sei, er sei soeben
aus dem Auto gesprungen und verschwunden. Hm, die angeschriebenen Männer
blickten kurzzeitig etwas ratlos aus ihrer Uniform in die dunkle Nacht und
empfahlen ihm schliesslich, dann solle halt er den Wagen nach Hause chauffieren.
Worauf der clevere Mann antwortete, das sei unmöglich, er habe zu viel
getrunken, um noch Autozufahren, ob nicht sie ihn heimbringen könnten? Er würde
die Polizisten natürlich angemessen entlöhnen. Die Männer (die im Volksmund nicht policeman sondern policemoney heissen) willigten bereitwillig ein, und so waren
schlussendlich wohl alle glücklich und zufrieden.
In diesem Sinn ein erfreuliches und gesundes Neues Jahr. (In der Schweiz wünscht man sich ein gutes Neues Jahr, in Deutschland ein frohes und in den englisch sprechenden Ländern ein glückliches, was auch immer, möge es von allem etwas enthalten...)
Eure African queen
Irène
Ps. Wir starten 2016
mit einer wöchigen Safari. Wie denn sonst in Kenya...
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