Zurück in Amboseli

Zum dritten Mal schon besuchen wir diesen Park an der tansanischen Grenze, und es ist ein wunderschönes Gefühl, anzukommen, Bekanntes wiederzusehen und entspannt in diese jetzt grünen Weiten blicken zu können, satt rund um das Wasserloch und immer heller und gelber werdend in der Ferne. Wo Zebras wandern, Thomson Gazellen rasten und vor allem Elefanten leben, im Moment zirka 1200.

Schmetterlinge schaukeln durch die Luft, Vögel gurren und zwitschern, aus der Lodge klingen gedämpfte Stimmen. Eine rotbauchige Echse huscht über das Mäuerchen, eine mit orangem Kopf sonnt sich auf dem Lavastein. Insekten summen. Das Gras wiegt und raschelt in sanftem Wind. Ein einzelner Elefantenbulle steigt dunkel vor Nässe aus dem Sumpf. Ein Gnu sticht grau aus dem Rotbraun der Impalas. Kerzenständerkakteen hoch wie Häuser und dick wie drei Kinder. Blühende Tulpenbäume. Der Himmel weit und hell. Plätschern im Pool. Klapperndes Geschirr. Eine rote Libelle wird von den Missen aus dem Wasser gerettet.
Es ist die erhabene Gelassenheit der Elefanten, die fressend seit Jahrhunderten hier vorbeiziehen, ihre wohltuende Ruhe verbreiten und mich sogar mit der nötigen Distanz am Gespräch über einfältige SVP-Politiker (von denen wir hier Gott sei Dank, verschont bleiben, da sie sich ja kaum ins Ausland und ganz sicher nicht nach Afrika trauen) teilnehmen lassen. Was interessieren mich hier all diese kleinkarierten, von Angst regierten, simplifizierenden Hohlköpfe mit einem Horizont, der gerade mal bis an die eigene Haustür reicht? Gar nicht.
Nein, da widme ich mich doch lieber meiner Umgebung. Den surrenden Fliegen, den Palmblättern, die im Wind wie Regentropfen klingen. Den Störchen, die sich im Trichter in den Himmel schrauben. Und vielleicht irgendwann in die Schweiz fliegen, wenn sie es sich nicht anders überlegen...

Tutaonana
Eure African queen
Irène




Elefanten bei Sonnenuntergang

Kommentare

Beliebte Posts