Skorpion, Schwarze Mamba und heulende Alarmanlage - wie unser 2016 begann

Die erste Amtshandlung am Freitag, 1. Januar 2016, war das Abstellen der Alarmanlage in der Schweizer Botschaft, die die ganze Silvesternacht unbeirrt geheult, die gebeutelten Nachtguards schier zur Verzweiflung gebracht und zu ein paar hilfesuchenden Telefonanrufen geführt hatte. Da wir ohnehin ein Auto zurückzubringen hatten, bevor wir auf Safari fahren konnten, schlugen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.
Nach diesem Akt der Barmherzigkeit vergingen die nächsten Stunden ruhig und friedlich bis vor dem Schlafengehen Bärli spurlos verschwunden war. Nun muss man wissen, dass Bärli Miss Lions ältester und treuester Freund ist, ohne den sie niemals schläft und schon gar nicht in die Ferien fahren kann. Eine grossangelegte Suchaktion brachte keinerlei Erfolg, Bärli blieb verschollen. Bis die Mutter bereits befürchtete, er wolle womöglich gar nicht auf Reisen gehen. Was allerdings auf ungläubigen Protest seitens der Tochter stiess und weiteres, verzweifeltes Durchstöbern von Haus und Garten zur Folge hatte. Irgendwann verleidete es der Mutter definitiv, und sie versprach dem Heiligen Antonius (mit der Macht, verlorene Dinge wiederzufinden), fünf Schweizer Franken zu zahlen, sollte Bärli innert nützlicher Frist gefunden werden. Der Geistesblitz kam wenig später. Man war doch im Store gewesen und hatte etwas aus einer der Schachteln geholt. „Ja! Da habe ich ihn mitgenommen und hingelegt!“ Die Missen rannten glücklich voraus, die Mutter hinterher, Schlüssel ins Schloss, Tür auf, Licht an und da lag der Gesuchte tatsächlich. Auf den Glücksruf folgte allerdings unmittelbar der Angstschrei: „Eine Schlange!“ In Panik rannten wir alle drei kopflos davon und überliessen dem Richtigen und Schwiegervater das Feld. Mittels zweier Baseballschläger und viel Unerschrockenheit wurde das Reptil erst festgehalten und dann erschlagen. Und schliesslich Simon zum Verbrennen überlassen (er war es auch, der nach Rücksprache mit zwei anderen Einheimischen, das Tier als Schwarze Mamba identifizierte).
Da wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnten, dass zwei Tage später ein Skorpion im Badezimmer für fast ebenso grosse Aufregung sorgen würde (dem allerdings die Mutter den Garaus machte), gingen wir relativ sorglos schlafen.
Natürlich nicht ohne einen letzten dankbaren Gedanken an Antonius.

Tutaonana
Eure African queen
Irène



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