Ein Baby ist ein Baby
Aus aktuellem Anlass
ist Kinderkriegen und –haben ein dringliches Thema bei uns Zuhause. Simon
erzählt uns täglich, wie seine Nächte mit der neugeborenen Tochter verlaufen und
beweist damit, dass er eine absolute Ausnahmeerscheinung unter den kenianischen
Vätern ist, die sich gewöhnlich einen Deut um den Säugling kümmern. Abgesehen
davon, ist es, wie es immer ist, wenn da plötzlich ein neues Menschlein auf die
Welt gekommen ist und das alte Leben gehörig auf den Kopf stellt.
Die kleine Sandra hat
keine Ahnung vom Tagesrhythmus ihrer Eltern. Sie schläft schlecht in der Nacht
und dafür umso seliger am Tag. Sie kriegt Pickelchen und Impfungen. Sie weint
manchmal, obwohl sie getrunken hat und die Windel sauber ist.
Ja, frisch gebackene
Eltern machen auf der ganzen Welt das Gleiche durch. Und umso dankbarer bin ich
einmal mehr dafür, dass ich unsere Kinder in der Schweiz gebären durfte. Wo mir nach der Zeit im Krankenhaus eine Hebamme zur Seite stand, die
die erste Woche zu uns nach Hause kam und mir meine Ängste und Unsicherheiten
bodenständig und kompetent nehmen konnte. In der Schweiz, wo die nötigen
Impfstoffe stets vorrätig sind und ich keinen Moment besorgt war, dass etwas
fehlen könnte. Nicht wie hier, wo Simon und Eunice in drei verschiedene
Krankenhäuser fuhren (im Sammeltaxi mit dem Neugeborenen) bis man Sandra
endlich das Gewünschte (hoffentlich....) verabreichen konnte. Und in der
Schweiz, wo ich meine Familie sofort erreichen und nach höchstens einer Stunde
Fahrt auch besuchen konnte. Wohingegen Simons und Eunices Familien eine
Tagesreise (wieder mit dem Matatu) entfernt sind und sie sich allerhöchstens
alle paar Monate eine Safari dahin leisten können. In der Schweiz, wo ich davon
ausgehen konnte, dass Babynahrung kontrolliert und in der Apotheke fachkundig
Auskunft gegeben wurde. In der Schweiz, wo Windeln immer zu haben sind und die
Mütterberatung mindestens einmal die Woche auf uns wartet.
Ja, wir sind verwöhnt
und bei uns sterben Kinder nur ganz selten.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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