Es ist kalt in Nairobi


Oder es fühlt sich jedenfalls so an. Wir haben um die 15° Celsius, was in der Schweiz womöglich für ein müdes Lächeln sorgt, hier aber für Einschlafschwierigkeiten, eisige Füsse und Klagen über die bittere Kälte. Hm, es mag daran liegen, dass wir in den Gebäuden keine Heizungen (ach, wie herrlich ist es im Auto) haben und wie es Länder, in denen es für gewöhnlich heiss oder zumindest meist schön warm ist, so an sich haben, sind die Häuser nicht gemütlich heimelig, sondern eher kühl eingerichtet. Normalerweise sind wir ja nur drinnen, wenn die Hitze draußen unerträglich oder es dunkel geworden ist.
Nach knapp zwei Jahren geht mir jetzt auch endlich auf, warum Nairobi ‚Ort des kalten Wassers’ genannt wird. Zur tiefen Temperatur kommt nämlich ein zäher Nieselregen, der irgendwie alles etwas klamm macht. Im letzten Jahr war es auf jeden Fall anders, ich erinnere mich zwar an den einen oder anderen Nebelmorgen im Juni, aber tagelang kein Sonnenschein? Nein, das gab’s damals nicht. Sehr zu meinem Missfallen versichert man mir allerdings ringsum, dass dieses Wetter für Juni total normal sei. Oh dearie me. Es ist so viel einfacher, sich an die Wärme und den Sonnenschein zu gewöhnen, als an die Kälte in der Schweiz zurückzudenken.
Nun, die Prognosen für nächste Woche sind etwas besser, immerhin ein paar vielversprechende Löcher in der Wolkendecke und gut über 20° Celsius.
Bis dahin hält sich Titus in der Nacht mit jeder Menge Kaffee warm, ich wickle mich beim Schreiben in Wolldecken ein und mindestens abends muss ein Feuer im Kamin her.

Natürlich will ich mich jetzt nicht ernsthaft beklagen, nicht, nachdem ich am Rande mitbekommen habe, was für ein verregneter Frühling in der Schweiz durchgestanden wurde.

Tutaonana
Eure African queen
Irène



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