Der Stoff aus dem die Träume sind
Ja, ich gebe leicht
beschämt zu, dass ich vor ungefähr 30 Jahren eine Phase hatte, in welcher ich
Johannes Mario Simmel las. Nicht, dass ich mich noch an die Inhalte der Bücher
erinnerte, aber der Titel ist irgendwie geblieben. Genauso wie: Hurra, wir
leben noch. Aber dieser Post soll den Träumen gewidmet werden. Mir ist nämlich
grad heute wieder aufgefallen, dass ich Nacht für Nacht in die Schweiz
zurückkehre. So weit ich mich erinnere, habe ich noch niemals von Afrika
geträumt, was doch einigermassen erstaunlich ist, nach einem Jahr und neun
Monaten Kenya. Anders verhält es sich ja mit den Menschen, die mischen sich
fröhlich. So kennt der eine Vater von Miss Cheetahs Klassenkamerad meinen
Bruder und meine Freundinnen von hier und da verstehen sich blendend. Mir schwant
nun, dass ich womöglich, sollten wir irgendwann in die Schweiz zurückkehren
(wovon ich natürlich ausgehe), nur noch von Afrika träumen werde.
In die gleiche
Richtung geht vielleicht, dass ich der Fliegerei, der Job, den ich damals nicht
freiwillig aufgab, ungefähr zehn Jahre hinterher trauerte (allerdings nicht nur
nachts, sondern auch tagsüber). Ganz anders verhielt es sich mit den
Arbeitsstellen, die ich gewollt mit viel Erleichterung aufgab, wie das
Lehrerinnendasein oder die Polizei, an die ich ohne Wehmut zurückdenke.
Ich habe schon an
anderer Stelle erwähnt, dass der Gedanke: Alles ist möglich, eine ganz andere
Dimension bekommen hat, seit wir hier in Nairobi leben. Wenn der Richtige vor
Jahren in Zürich an unserem Küchentisch von einem Botschaftsjob im Ausland,
vorzugsweise Afrika, tagträumte, so gefiel mir die Idee damals zwar auch, aber
ich hielt sie für völlig
unrealistisch. Und was ist jetzt? Genau, wir sitzen mitten in Kenya und er
arbeitet in der Schweizer Botschaft. Und das i-Tüpfelchen ist ja noch, dass ich
Bücher schreibe, was immer schon mein
grösster Traum war. Nicht, dass ich jetzt davon leben könnte, aber wer weiss? ....
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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