Auffahrunfall in Kenya
rasch passiert |
Die Situation war
buchstäblich schon ziemlich verfahren, als der Sicherheitsberater nach einem
Hilfeanruf an der Unfallstelle eintraf. Die involvierten Wagen standen mitten
auf der Lower Kabete, links, rechts und am liebsten auch noch dazwischen
versuchte der Verkehr weiterzufliessen. Der Unfallverursacher weigerte sich
auszusteigen und der Geschädigte (mit seinen zwei Beifahrern plus dem Freund im
Lieferwägelchen) war leicht verärgert. Der Schweizer (Unfallverursacher) war
einem Matatu ausgewichen und hatte in der Folge mit seinem Viehgrill einen
anderen Wagen touchiert. Der Besitzer des lädierten Fahrzeugs bestand nun
darauf, die Polizei zu rufen. Eine Idee, die gut und gerne mehrere Stunden Wartezeit
mit sich bringen würde. Um das Ganze hoffentlich etwas zu beschleunigen, schickte
man den Freund mit dem Lieferwägelchen los auf den nächsten Polizeiposten.
Einige Zeit später brachte er tatsächlich zwei Uniformierte, die fortan
ebenfalls auf der Unfallstelle herumstiefelten und ihren Teil zur allgemeinen
Unübersichtlichkeit beitrugen. Leider stellte sich heraus, dass sie sonst of no use waren, da nicht der
Verkehrspolizei zugehörig. Also wie weiter? Nun gibt es in Kenya, wie überall
auf der Welt, verschiedene Möglichkeiten ein Problem zu lösen. Nach einigem hin
und her, viel Palaver und ein bisschen Beschwichtigung einigte man sich darauf,
die Sache kenianisch zu regeln (europäisch geht hier ja nicht). Das heisst, ein
paar Geldscheine wechselten den Besitzer (umgerechnet CHF 40) und per
Handschlag wurde besiegelt, was ein Schaden so gross nicht war. Der befriedigte
Geschädigte fuhr mit seinen Freunden von dannen, zwei zufriedene Polizisten
wurden zurück auf ihren Posten gebracht, der Sicherheitsberater tauschte Telefonnummern mit einem der Begleiter, der Verursacher war froh, alles in allem
glimpflich davon gekommen zu sein und die ganze Sache vergessen zu können.
Ende gut, alle glücklich. Fast jedenfalls, der Sicherheitsberater verbrachte die folgenden Stunden im Dauerchat, da der Computer- und Druckerverkäufer (vorgenannter Begleiter mit der ausgetauschten Nummer) ein gutes Geschäft witterte.
Tutatoana
Eure African queen
Irène
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