Zu Besuch auf der Kiambethu Tea Farm


 „Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich wohl ganz gern ein Kolonialist gewesen wäre.“ Gesagt von einem unserer Freunde und zwar im herrlichen Garten der Kiambethu Tea Farm, was zu seiner Entschuldigung angefügt werden muss. Denn auf diesem blühenden Anwesen können einem solche Gedanken schon kommen, und wenn man dann auch noch mit sattem Magen unter uralten Bäumen, durch die die Colobus monkeys turnen, sitzt, spricht man sie zuweilen sogar aus. Nicht zum ersten Mal haben wir uns angehört, wie der Prozess der Teeherstellung vor sich geht, sind neben den Plantagen durch den dichten Wald spaziert und liessen den Nachmittag nach dem Lunch bei einem Glas Wein auf dem Rasen mit Blick in die Teefelder ausklingen. Immer wieder ein gelungener Ausflug, und wir können bestens verstehen, dass sich AB McDonnel 1910 hier niederliess und als erster Mann Tee in Kenya geschäftsmässig anbaute, herstellte und verkaufte. 
Seit fünf Generationen läuft die Farm nun in Familienhand, und wir wünschen sehr, dass sie noch viele Nachkommen finden wird. Trotz der Pflückmaschinen, die die Plantagen in Westkenia erobern, den Preis arg drücken und so viele Arbeitsplätze gefährden. Trotz des krankheitsbedingen Todes des Sohnes der jetzigen Inhaberin und all der anderen Schwierigkeiten, mit welchen sie zu kämpfen hat. Kiambethu Tea Farm, ein Platz, wo wir herunterfahren können, ein Ort, der etwas Zeitloses verströmt, der Frieden verspricht, der aber trotz aller Harmonie, Schönheit und Entspanntheit, nicht von Sorgen und Leid verschont bleibt.

Tutaoana
Eure African queen
Irène


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