God knows why

Ich habe kürzlich erfahren, dass Simon während unserer Abwesenheit in den Ferien geheiratet hat. Well, das war eine nette Überraschung (die vermutlich mit seiner gesicherten Arbeitsstelle Hand in Hand geht) und heute erzählt er mir nun, dass seine Frau vorher in Saudi Arabien als Hausangestellte gearbeitet hat. Ja, es ist eine dieser Geschichten. Eine Tante hat sie empfohlen und vermittelt und sie war ein Jahr da beschäftigt. Seit längerem hat sie keinen Lohn mehr gesehen und nun KES 100'000 bekommen, was gerade reicht, um den Flug nach Kenia und wieder zurück an ihren Arbeitsplatz zu bezahlen. Simon findet das verständlicherweise nicht in Ordnung, und hat ihr empfohlen, nicht mehr zurückzukehren. Seine Frau ist allerdings ein bisschen worried. Erstens, weil sie sich ja vermutlich strafbar macht, wenn sie nicht zurückkehrt (und wer will sich schliesslich mit den Saudis anlegen....) und zweitens, weil es nicht so einfach ist, hier eine andere Stelle zu finden.

Nun, ich habe Simon versprochen, dass wir uns umhören, und falls jemand eine Hausangestellte sucht, werden wir es ihm mitteilen. Wäre mir die ganze Geschichte etwas eher zu Ohren gekommen, hätte Junis Emmas Stelle übernehmen können, leider ist es dafür nun zwei Wochen zu spät. Aber eben, wie Emma immer sagte: „God knows why it is like this, and we don’t know what good it is.“

Gott wusste auch, weshalb wir die ersten Häuser nicht bekamen. Gott wusste, warum er eine Freundin das Kind verlieren liess. Gott wollte, dass sie im Moment nicht mehr bei uns arbeitet, aber vielleicht führt er sie eines Tages zu uns zurück. Gott hat dafür gesorgt, dass Susan nach dem Schülerinnenaufstand an einer anderen Schule aufgenommen wurde. Und Gott ist noch für allerhand anderes zuständig. Ja, Gott ist gross und allmächtig und oft weiss er allein, warum die Dinge geschehen, wie sie geschehen. Hoffentlich lässt er Simons Frau bald eine gute neue Stelle finden.

Der Fatalismus ist zuweilen auch gross und allmächtig hier.

Tutaoana

Eure African queen

Irène