Die gebrochene Schraube oder gestrandet in Isiolo
Ein letzter Stopp in
Isiolo – mit knapp 30'000 Einwohnern und einem Stadtbild, wie ich es mir in
Somalia vorstelle: staubtrocken, Moscheen und verschleierte Frauen - zwecks
Auftankens und Autocheckens, damit wir im Samburu NR keine böse Überraschung
erleben. Hm, tja, die böse Überraschung erwartet uns jetzt. Der Richtige
entdeckt, dass eine Schraube neben dem linken Hinterrad gebrochen ist. Von der Shell Tankstelle schicken sie uns zu Total, die angeblich einen fähigen
Mechaniker haben, der uns wird helfen können. Zu unserem Pech ist dieser
offenbar einzige brauchbare Mann mit einem Augenleiden im Spital. Was jetzt?
Ein Telefongespräch mit Richard, the
mechanic, der vor einer Woche eben diese Schraube neu (?) einsetzte,
ergibt, dass das Ganze keine Hexerei sei, die er auch dem Richtigen zutraut.
Gut, Besagter macht sich mit einem Mann im Übergewand auf ins Städtchen, um die
passende Schraube irgendwo aufzutreiben, derweil die Missen und ich das
mindestens 30grädige Auto bewachen. Überflüssig zu erwähnen, dass die Stimmung
an einem Tiefpunkt angelangt ist.
Irgendwann kommen die
Suchenden Gott sei Dank mit dem Gewünschten zurück. Der Mann in Kaki entfernt
das Hinterrad, die defekte Schraube und setzt die neue ein. Ruckzuck erledigt.
Und wie viel schulden wir ihm nun? Was ist uns seine Arbeit wert? Wie gut, dass
wir uns bei Shell schon einmal
erkundigten, was die Installation ungefähr kosten würde, so haben wir immerhin
einen Anhaltspunkt. Wir runden den Vorschlag der Konkurrenz um einen Drittel
auf, legen zwei Zigaretten dazu und bringen damit den Mann zum Strahlen.
Für
die Schraube bezahlten wir umgerechnet CHF 7, das Gleiche bekommt der Arbeiter,
und so sind wir mit einer guten Stunde Verspätung schliesslich wieder frohgemut
on the road in Richtung Samburu NR.
Tutaoana
Eure African queen
Irène
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