Der Umzug mit der halben Entourage

Wir haben uns nie erkundigt, wer von den Angestellten mitkommen wolle, sie haben es uns ungefragt angeboten. Dass wir Emma, wenn immer möglich behalten, war schon sehr früh klar, und zum Glück konnten wir uns mit ihren jetzigen Arbeitgebern dahingehend einigen, dass wir sie uns ‚teilen’. Überhaupt nicht geplant war der Mitzug unseres Jeroges: Gärtner, Sanitär, Dachdecker, Schreiner, Autowäscher und was auch immer in einer Person. Eine Woche vor unserem Umzug hat er mir sein Herz ausgeschüttet und erzählt, wie schlecht er von der Landlady behandelt werde, und dass er mit der Arbeit, ursprünglich von dreien seiner Sorte erledigt, einfach nicht nach komme, obwohl er manchmal bleibt, bis es dunkel wird und mir Emma versichert, er mache kaum eine Mittagspause. Natürlich ist er mir längst ans Herz gewachsen und ich weiss auch, wie hart und gut er arbeitet. (Dass er nicht für alles ausgebildet ist, ist nicht seine Schuld.) Eigentlich hatten wir ja schon ein Arrangement mit dem neuen Landlord wegen eines Gärtners, konnten das aber rückgängig machen und so begleitet er uns nun. Was das Wachpersonal angeht: Für Simon gibt es ebenfalls kein Zurück, nach seinen Ferien wurde ihm trotz gegenteiliger Versprechen mitgeteilt, dass man ihn nicht mehr brauche. Der Richtige hilft ihm nun und versucht, ihn in einer der grossen Sicherheitsfirmen unterzubringen. Von der wir in Zukunft ebenfalls unsere ‚Watchies’ beziehen und wer weiss, vielleicht kriegen wir ihn ja sogar eines Tages zurück.
Jedenfalls sind es vor allem diese persönlichen Schicksale, die mich einmal mehr schlecht schlafen lassen, nebst dem Umzugsberg, der noch zu bewältigen ist. Immerhin haben wir Herd, Kühlschrank und Waschmaschine organisiert. Das mit dem Personal ist ja nun auch mehr oder weniger geklärt. Die Missen haben ihr Spielsachen zusammengepackt, es wird zwar jeden Tag wieder etwas anderes ausgepackt, und manchmal überrollt mich nachts wieder die pure Verzweiflung, wenn ich daran denke, was noch alles erledigt werden muss, und der Richtige die Woche an der Küste verbringt. Aber wie ist das Motto hier? Irgendwie klappt’s dann schon.
No problem, Madam.

Tutaonana
Eure African queen

Irène

Kommentare

Beliebte Posts