Und noch eine Geschichte aus Kenya

Es war einmal ein alter, einsamer Mann in einem kalten Land. Eines Tages beschloss er, an einen Ort zu ziehen, der sonnig war, und wo er leben konnte wie ein König. Der König flog nach Kenya, fand rasch viele Freunde und bald auch eine junge, hübsche, warme Frau. Die beiden heirateten und bekamen ein Kind. Leider trübte bald ein schrecklicher Vorfall ihr Glück, der Mann musste zurück in seine alte Heimat und da ein paar Dinge regeln. Er war kaum in der Kälte angekommen, als ihn seine junge, hübsche Frau anrief und verzweifelt erzählte, ihr kleines Kind sei entführt worden und der König müsse auf der Stelle KES 5'000'000 auftreiben, damit sie ihr Baby wieder bekämen. Der König hatte Angst und ging zur Polizei. Den Ordnungshütern kam diese Geschichte bekannt vor, und sie versuchten den König zu beruhigen und erwähnten die Möglichkeit, dass die junge, hübsche Frau eventuell an diesem Verbrechen beteiligt sein könnte. Natürlich wollte der König davon nichts hören und nahm seine junge, hübsche Frau in Schutz. Nach einer Woche vergeblicher Bemühungen der Polizei flog der König zurück nach Kenya, wo ihn jemand von der Botschaft seines Landes in Empfang nahm. Der König informierte seinen Beschützer im Taxi darüber, dass er die KES 5'000'000 in bar bei sich habe. Oha. Der König hatte nicht nur diverse Gesetze übertreten, jetzt schwebte er auch in grosser Gefahr. Sein Beschützer brachte ihn an einen unbekannten Ort und schärfte ihm ein, niemandem zu sagen, wo er sei und am besten auch keinen Kontakt zu seiner jungen, hübschen Frau aufzunehmen. Der König hielt sich eine Woche an diese Ratschläge, hielt es danach aber nicht mehr ohne seine kleine, warme Frau aus. Er ging zu ihr, im Gefühl, sie trösten zu müssen. Überraschenderweise schien sie gar nicht so niedergeschlagen, und so flog er zurück in seine alte Heimat. Da bekam er kurz darauf erneut einen Anruf. Seine junge Frau hatte unerwartet Geld von einer Tante erhalten und damit das entführte Kind zurückbekommen können. Der König und seine junge Frau waren selig und wie die Geschichte weiterging, entzieht sich meiner Kenntnisse. Wahrscheinlich lebten sie fortan glücklich und zufrieden.

Bis der König kein Geld mehr hatte...

Tutaoana

Eure African queen

Irène

P.S. Die Geschichte wurde mir an einem Abschiedsfest eines europäischen Botschaftsangestellten erzählt. Und sie kommt mehrmals im Jahr vor.