Reicht die Drohung?

Es war dunkle Nacht, und er hatte zu viel getrunken, als er in das Schild der Schweizer Residenz krachte. Immerhin traf er keinen Menschen, aber ohne Hilfe kam er nicht mehr aus dem Graben, und die Guards waren rasch zur Stelle. Klar zogen sie ihn heraus, aber zuerst wurden seine Personalien aufgenommen. Wenige Tage später bekam er einen Anruf und die Forderung nach dem Geld für die Reparatur. Nun ging das grosse Jammern los. Er war nicht flüssig, das Schild ja schon geflickt, konnte man ihm die Schuld nicht erlassen? Nein, natürlich nicht. Wer betrunken eine Dummheit tut, muss nüchtern dafür gerade stehen. Immerhin kam man ihm entgegen und verminderte den Preis um einen Viertel. Das Gejammer ging weiter, noch immer verlangte man viel zu viel von ihm und auf gar keinen Fall konnte er so viel Bargeld auf die Schnelle auftreiben (umgerechnet CHF 150). Erneut kam man ihm entgegen und schlug vor, er solle seine Schuld in drei Monatsraten à je KES 5000 bezahlen. Gut, gut. Er nahm das Angebot an und versprach, die Rückzahlung möglich zu machen. Es klappte mit der ersten Rate. Schon die zweite blieb er schuldig, ja, tauchte nicht einmal auf, um irgendeine Entschuldigung zu erbringen. Ein Telefonanruf mit der Drohung, den Vorfall der Polizei zu melden, half insofern, dass er garantierte, beim nächsten Mal zwei Raten auf einmal zu bezahlen. Hm, und das sollte man ihm glauben? Zweifel waren berechtigt. Zum verabredeten Zeitpunkt kam er mit KES 6000 statt 10'000. Auf Schweizer Seite war man allmählich am Ende mit der Geduld und entschlossen, die Polizei einzuschalten. Nein, bitte, bitte nicht! Okay, möglich wäre auch eine Bezahlung in M-Pesa, der bargeldlosen Transaktion von Zahlungsmitteln übers Telefon. Danke! Ganz, ganz sicher wird er bis Montag das Kapital auftreiben. Sollen wir es ihm diesmal glauben?
Morgen ist Montag...

Tutaoana
Eure African queen

Irène

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