Die Hunde sind los
Tuala - master of disaster |
Panadol ist
verschwunden. Wie vom Erdenboden verschluckt. Seit wir vor einer Woche
einzogen, ward er nicht mehr gesehen. Ein Leopard? Die fressen manchmal Hunde.
Ist aber in unserer Gegend eher unwahrscheinlich. Hat ihn jemand gestohlen?
Einen alten Hund? Auch eher weniger. Mag er uns nicht? Vielleicht, aber wenn er
Hunger hat, und wir ihm zu fressen geben, vergisst er womöglich vorhandene Antipathien.
Die vorstellbarste Variante scheint mir, dass er einen Unfall hatte.
Ich bin ja hier immer
noch auf Suche nach einer geeigneten Laufstrecke. Vorgestern nun versuchte ich
mein Glück in Runda. Ich war kaum 300 Meter gelaufen, als ich von hinten
angestupst wurde. Tuala. Oh nein, irgendwo hatte sie eine Lücke in der Hecke
gefunden und war mir gefolgt. „Go back! You can’t come with me! Go back! Los!“
Natürlich ignorierte sie mich vollständig. Und ich lief resigniert weiter. Über
die vielbefahrene Kiambu Road – nicht ungefährlich, vor Kurzem hatte unser
Nachbar einen schweren Unfall auf dieser Strasse – und rein ins ruhige
Quartier, ein Blick zurück und ich stellte mit leichtem Schrecken fest, dass
mir nebst Tuala auch Heaven folgte, ein älteres Semester, zudem mit einem
Hüftleiden geschlagen. Oje. Ich beschloss dennoch weiterzulaufen und blickte
vorerst einfach nicht mehr zurück. Tuala erfüllte die Erwartungen, unerzogen
wie sie ist, lief sie chaotisch über und auf der Strasse, was mir bei jedem Auto
eine Schrecksekunde bescherte. Mich aber auf die Idee brachte, dass Panadol das
Schicksal des Roadkills widerfahren sein könnte. Hunde werden hier nämlich
noch mehr überfahren als Menschen.
Ach je. Nun,
beschäftigt sind wir mit zwei Hunden sicherlich genug. Ganz besonders, da Tuala
unbedingt erzogen werden muss. Sie ist eine dieser freudigen Anspringerinnen,
was uns eine unsägliche Menge an schmutzigen Kleidern einbringt, und wir ihr subito
abgewöhnen müssen.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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