Sind wir glücklicher in Afrika?
Oder zufriedener? Es
ist ein neues Gefühl in den eigenen Sachen hier zu leben und hat unbedingt
etwas Endgültigeres als vorher, als wir uns immer noch einreden konnten, wir
genössen einen verlängerter Urlaub. Ja, irgendwann ist genug Weihnachten, sogar
für die Missen und mich. Genug ausgepackt und eingeräumt und Wiedersehen
gefeiert. Und zum Glück haben wir das Gröbste jetzt geschafft und können gründlich ankommen. Obwohl uns das bewusst ist, hat das
Leben hier fast etwas Surreales. Seltsam, wo wir doch nun schon so viele Monate
(der Richtige exakt ein Jahr) in Afrika wohnen. Aber fassen, dass wir in Kenya
daheim sind, kann ich irgendwie immer noch nicht ganz. Und wenn ich mir
vorstelle, dass wir nach den ursprünglichen Plänen bereits zurück in Zürich und
unserem alten Leben wären, ist das noch unglaublicher. Es hatte so viel
Platz in diesem Jahr und doch ist es vorbeigerauscht, wie ein kurzer heftiger
Sommerregen.
Zurück zur Frage,
sind wir glücklicher oder zufriedener in Kenia als in der Schweiz? Das lässt
sich so wahrscheinlich nicht beantworten. Und vielleicht ist das auch nicht die
richtige Frage, denn Zufriedenheit ist ein Charakterzug, über den man entweder verfügt oder nicht.
Unser Leben ist hier simpler und vielleicht sind wir ein bisschen mehr wir selbst. Wir haben uns aus dem Gewohnten heraus bewegt und vertrauen wohl ein Stück mehr auf uns und unsere eigenen Entscheidungen. Zudem ist dieses Denken, alles ist möglich frisch erwacht. Sicher ist, dass wir mit anderem konfrontiert werden, als es vorher üblich war. Ob das nun besser oder schlechter ist, will ich nicht beurteilen.
Überzeugt bin ich aber davon, dass diese Zeit im Ausland wertvoll ist, weil sie uns für so vieles die Augen öffnet, einiges näher bringt und hoffentlich sogar eine Spur weiter. Und das allein ist wahrhaft gut.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
PS. Und all das Licht und die Sonne, die wir hier kriegen, schaden ganz bestimmt auch nicht.
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