Dornröschen
Die Morgennebel liegen über den Kaffeestauden, Dunst steigt aus dem Schilf, die ersten Sonnenstrahlen streicheln darüber und werden sie bald schon zum Verschwinden bringen. Irgendwo kräht ein Hahn und bellen Hunde.
Ein bisschen
romantisch dünkt mich unser neues Daheim durchaus. Auch eine Spur
vernachlässigt und verwildert. Aber mir gefällt das, so lange in den Rosen die
Chamäleone klettern und nicht die Schlangen. Im Gestrüpp die Vögel rascheln und
nicht die Riesenwespen. Und in den Bäumen die Affen klettern und nicht die
Leoparde. Offenbar hat man vor zwei Jahren zum letzten Mal ein weibliches Tier
mit zwei Jungen hier in der Gegend gesichtet, wie uns eine Nachbarin erzählt.
Sunbirds zwitschern,
ein Flycatcher hat bereits eine Raupe im Mund, Blätter tanzen und Insekten
summen. Doch, ein Plätzchen ganz nach meinem Geschmack. Und damit wir nicht
vergessen, dass wir immer noch zu Nairobi gehören, rauscht als Hintergrundmusik
stets und zu jeder Zeit der Northern Bypass, trompeten die mehrstimmigen Hupen
der grossen Busse und heulen die Sirenen der Polizei.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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