Safe and sound joggen?

Oje, ist es weil ich bei der Polizei war? Oder Krimis schreibe? Warum fallen mir spontan Sätze wie: Die Tote im Maisfeld / Ertrunken im Pond / Überfallen im Bananenhain / Ausgeraubt zwischen Kaffeestauden / Vergewaltigt im Pumphäuschen / Aufgeschlitzt im Kohlfeld, ein, während ich durch die Gegend laufe?

Es ist so wunderschön hier. Die Zuckerrohre überragen mich, die Kaffeebeeren verfärben sich rot, der Reiher stakt im Schilf, die Bambusstämme sind Oberschenkel dick, Eukalyptusblätter fallen vom Himmel, Mais steht in Reih und Glied, es riecht nach Kohl, der höher gewachsen ist als ich, die Menschen tragen ihre Machete mit -  hä? Ja, eben, und es ist nicht nur das riesige Messer, das mich etwas gruselig dünkt. Auch die Angst vor den früher erwähnten Leoparden (selbst, wenn sie in den letzten zwei Jahren niemand mehr gesehen haben mag, was sind schon zwei Jahre?) oder den im Unterholz lauernden Schlangen lassen mich einfach nicht unbeschwert über die Wurzeln hüpfen und zwischen den Feldern hopsen. Ja, ich trage einen Pfefferspray mit mir, erinnere mich aber an Situationen, in welchen diese Waffe nicht gewirkt hat... und gegen eine Schlange wird mir das Mittel sowieso nicht helfen. Habe ich ganz einfach eine zu blühende Fantasie? Übertreibe erbarmungslos? Nun, die Nachbarinnen sind vorsichtig, Joggen geht keine um den Teich und mir raten sie ebenfalls davon ab.
Dann vielleicht doch Runden in Runda drehen? Selbst wenn ich dabei über die vielbefahrene mehrspurige Kiambu Road hasten muss? Und danach statt auf der roten Erde, auf Asphalt laufe? Statt Vogelgezwitscher Autobrummen höre?
Wahrscheinlich halte ich es mit dem Tipp des Richtigen, unberechenbar sein, abwechseln und Unvorhergesehenes wählen.
Was Verbrecher angeht, sicher gut, aber bei den Tieren wird’s kaum helfen. Also doch einfach dem Mini glauben, der meint, es sei alles kein Problem?

Tutaonana
Eure African queen
Irène


Kommentare

Beliebte Posts