The ugly five


Bitter, nicht wahr? Und auch ein bisschen fies, wenn man zu den hässlichen Fünf gezählt wird. 

Zugegeben, im ersten Moment mag das flachgesichtige Warzenschwein mit den beeindruckenden Hauern nicht durch Schönheit zu bezirzen. Wer aber einmal ein galoppierenden Exemplar in der Abendsonne dahingleiten sah, seine Mähne golden im Licht wogend und das Schwänzchen lustig in den Himmel stechend, kann sie nicht mehr missgestaltet finden.
Sie hat zuweilen etwas Verschlagenes, die Hyäne, was mit ihrem nach hinten abfallenden Körperbau zu tun haben mag, oder daran, dass sie oft mit gesenktem Kopf durchs Gelände schleicht. Wenn ich aber ihr einmaliges Gelächter höre und ihr getüpfeltes Fell genauer betrachte, ihre dunklen Kulleraugen und plüschigen, nach oben spitzzulaufenden Ohren, dann könnte sie durchaus als Kuscheltier durchgehen.
Oder das Gnu. An anderer Stelle habe ich sein Gesicht mit dem eines alten Mannes verglichen, aber bestechen nicht gerade die mit Charakter und strahlen eine gewisse Weisheit aus? Ja, seine Beine mögen zu dünn für den Rumpf scheinen, umso beeindruckender ist es, dass sie das Tier hunderte Kilometer weit tragen: wandernd, laufend, galoppierend.

 Der Geier hat einen üblen Ruf und im Film stets die hämisch gemeine Rolle des Totengräbers. Damit tut man ihm Unrecht. Hat er nicht etwas Erhabenes, wenn er seine Flügel spannt und uns seinen strahlend weissen Kragen präsentiert?
Da macht es uns der Marabu dann doch etwas schwieriger. Ein Aasfresser auch er und ausser seinen kohlschwarzen Federn und seiner unglaublichen Grösse, die er in schwindelerregende Höhen zu schrauben weiss, fällt auch mir nichts Positives zu diesem Vogel ein. Sein nackter Hals nur von einem jämmerlichen Flaum bedeckt, der es nicht schafft die rosige Haut wirklich zu verbergen, seine fleckig ungesund ausschauenden Wangen, der an ein dickes Setzholz erinnernde Schnabel und die steckendünnen Beine, alles zusammen hat wenig Charme. Böse Zungen behaupten gar, er werde nur von Seinesgleichen gefressen, da sich sogar die anderen Nekrophagen vor ihm grausten. Trotz all dieser Schönheitsfehler haben sein stoisches Wesen, seine gelassene Attitüde, sein beobachtendes Verhalten für mich etwas Sympathisches.
Aber wahrscheinlich bin ich ja auch gar nicht mehr objektiv, denn wie das so ist, wenn einem Dinge, Menschen oder Tiere ans Herz wachsen, hässlich kann man sie dann nicht mehr finden.
Tutaonana
Eure African queen

Irène  

Kommentare

Beliebte Posts